Freestylen lernen: 5 Tricks zum Nachmachen

Einsteiger-Guide für den Park

Freestylen lernen ist vor allem Übungssache. Damit der Einstieg in die Welt der Jumps und Grinds gelingt, zeigt der "Haus und Hof"-Freestyler des Vans Penken Parks, Philipp Baumgartner, fünf Tricks, die jeder Skifahrer meistern kann.

Start small

Philipp Baumgartner, Shaper im Vans Penken Park, zählt zu den "Ureinwohnern" der Anlage. Doch auch er fing einst klein an. "Start small, trainiere die Basics und der Rest kommt von selbst. Das ist eben Übungssache", erklärt Philipp. Wer dabei bleibt, wird früher oder später zum Meister. Zum Einstieg gibt Philipp Tipps zu fünf Freestyle Tricks, die sich leicht erlernen lassen und die Basis für jedes Freestyle-Sortiment liefern.

Funparktrick: Ski Slide
Ski Slide © Mayrhofner Bergbahnen / Sportalpen

Ski Slide

Der Ski Slide gehört in das Repertoire jedes Freestylers. Nicht selten ist es der erste Trick, der gelernt wird. Auch, weil die Möglichkeiten dafür zahlreich sind. Ob Box, Tube oder später Rail: Der Ski Slide lässt sich in jedem Park ausführen. Tipp für Anfänger: Die weichen PVC-Rohre federn eventuelle Stürze am besten ab.

"Es bietet sich an, das Querstellen für den Ski Slide während der Fahrt auf der Piste zu probieren, so bekommt man ein Gefühl dafür. Wichtig ist, schulterbreit anzufahren und eine Hand vorne und die andere hinten zu haben. Gerade abspringen, um 90° drehen und aufrecht über dem Feature landen. Der Rest ist Gleichgewichtsmanagement. Die Füße nicht zu eng zusammennehmen und nicht mit den Armen arbeiten."

Ski Slide Blind 270 Out

Ski Slide Blind 270 out
Ski Slide Blind 270 Out © Mayrhofner Bergbahnen / Sportalpen

Die Evolution des Ski Slides: Wer den simplen ersten Trick gemeistert hat, arbeitet an der Kür. Der Ski Slide Blind 270 Out ist zwar etwas anspruchsvoller, sieht aber umso professioneller aus.

"Der erste Teil ist gleich wie beim normalen Ski Slide: Gerader Absprung, gefolgt von einer 90° Drehung in der Luft und schulterbreiten Landung auf dem Feature. Ab etwa der Hälfte beginnt die Rotation. Dazu die Arme seitlich halten und den Oberkörper leicht beugen, um die Stabilität abzusichern und die Drehung zu kontrollieren. Vor dem finalen Absprung den Körper aufrichten, leicht abdrücken und in die Landung übergehen. Nach ein paar Versuchen fühlt sich die Bewegung natürlich an."

180°

Der 180° ist der Einstieg in die Welt der Rotations-Moves. Mit dem 180° lassen sich andere Tricks upgraden oder die kleinen Kicker einer Line zwischendurch ausnutzen. "Eines sollte man sich für den 180° von Anfang an gut merken: Der Blick verlässt nie die Landung. Dann geht vieles schon von selber. Die Anfahrt zum Kicker ist hüftbreit und gerade, das garantiert die größtmögliche Kontrolle beim Absprung. Die Rotation wird durch einen leichten Schwung mit den Händen ausgelöst, kombiniert mit einem Absprung nach oben. Durch den Impuls folgt der Körper der Drehrichtung, die man sich vorher aussuchen muss. Praktisch: Schon sehr kleine Kicker reichen, um den 180° zu probieren."

360°

360° Sprung
360° © Mayrhofner Bergbahnen / Sportalpen

Wer den 360° beherrscht, besitzt alle Zutaten für eine ausgewachsene Freestyle-Palette. Ob Grabs in Kombination mit Slides oder später Flips: eine volle Umdrehung wertet das Trick-Profil immer auf.

"Bevor ich mich blind über den Kicker stürze, mache ich immer einen Speed-Check. Das heißt ich springe normal drüber, um rauszufinden wie schnell ich ungefähr drauf sein muss. Für den 360° fahre ich dann gerne in einer leichten Kurve an. So besteht weniger Gefahr zu verkanten. Wie beim 180° gilt hier, den Blick auf die Landung zu fokussieren und dabei möglichst kompakt zu bleiben. Bei 360° kommt hinzu, dass man viel Schwung durch die Armbewegung mitnimmt. Beide Ski leicht innen aufzukanten sorgt vor dem Sprung für Stabilität. In welche Richtung man sich dreht, ist Geschmackssache bzw. Bauchgefühl."

360° Nose Butter

360° Nose Butter
360° Nose Butter © Mayrhofner Bergbahnen / Sportalpen

Der Nose Butter zählt zu den Flat Tricks, also jenen Moves, die keine Obstacles benötigen und auch auf der Piste durchführbar sind. Ideal, um sich mit der Rotation vertraut zu machen und später ein gutes Mittel, um die Zeit zwischen den Sprüngen und Grinds zu überbrücken.

"Wie bei den Sprüngen kommt auch hier die Bewegung aus den Armen. Gleichzeitig verlagert man den Schwerpunkt des Körpers und lehnt sich auf die Vorderseite der Skier – der Nose. Twin Tip Skier helfen hier natürlich. Als Vorstufe bietet sich zunächst der 180° Nose Butter an. Wer diesen schnell beherrscht, hat mit dem 360° deutlich mehr Freude – einfach mehr Schwung nehmen, dann gelingt die ganze Umdrehung!"

Basecamp Vans Penken Park

Jeder dieser Tricks lässt sich im Vans Penken Park umsetzen. Die Anlage in Mayrhofen ist das perfekte Terrain für Einsteiger. Mit Tubes, Rails, Boxes, kleinen und großen Kickern sowie weiteren Features finden Neo-Freestyler hier einen Spielplatz voller Möglichkeiten. Aber auch Profis fühlen sich – vor allem dank der eigenen Pro-Line und der Chill-Out Area – hier zu Hause. Events wie die Mayrhofen Freeski Open sind gerade für Einsteiger eine Inspirationsquelle, die zum Üben motivieren. Immerhin ist auch beim Freestylen noch kein Meister vom Kicker gefallen...