Flaine (1.600 m), das durch seine avantgardistische Architektur besticht, ist ein faszinierender Teil des Skigebietes Grand Massif, das zu den größten zusammenhängenden Skigebieten von Frankreich zählt. Grand Massif liegt im Département Hochsavoyen zwischen Genf und Chamonix Mont-Blanc. Von der Autobahn, die Genf und Chamonix verbindet, sind es gerade einmal 27 Kilometer in nordöstlicher Richtung bis hinauf nach Flaine.
Flaine, das in die Liste der „monuments historique“ aufgenommen wurde und unter Denkmalschutz steht, ist berühmt für die 14 km lange Abfahrt „Les Cascades“ („die Wasserfälle“), die als längste blaue Piste der Alpen bejubelt wird und durch das Naturschutzgebiet Sixt-Fer-à-Cheval/Passy, das größte in Hochsavoyen, führt.
Die durchgehend blaue Abfahrt „Les Cascades“ führt über 1720 Höhenmeter durch eine unberührte Hochgebirgslandschaft und bezaubert mit atemberauendem Panorama. Sie beginnt oberhalb von Flaine bei der Bergstation am Grand Platières auf 2480 Meter, wo man eine überragende Sicht zur stark vergletscherten Westseite des nur wenige Kilometer entfernten Mont Blanc Massiv hat (!!). Die Piste schwenkt vor dem markanten Felszacken der Tete Pelouse (2.475 m) rechts komplett vom Skigebiet ab. Ab dort kann man sich am Fuße der wilden Bergszenerie in vollkommener Harmonie mit der Natur bis in das kleine Dorf Sixt Fer à Cheval (760 m) hinuntertreiben lassen, das Mitglied der Vereinigung der schönsten Dörfer Frankreichs ist. Dort prägen noch immer die uralten typisch savoyische Steinhäuser das Ortsbild und der 90 Meter hohe Wasserfall von Rouget, der bekannteste von Sixt Fer à Cheval, wurde 2009 zum schönsten Wasserfall Frankreichs gewählt.
Im oberen Abschnitt der „Les Cascades“ gleitet man nach der Tete Pelouse auf einem langgezogenen idyllisch-harmonischen Pistenband mit sanften Richtungsänderungen und leichten Wellen ohne Kraftaufwand und kann die Bergwelt bewundern, später taucht man in romantische Nadelwaldregion mit immer noch sehr guter Aussicht auf die umliegenden Berge ein und erreicht nach einem langgezogenen Schwenk nach Westen bei Le Plan des Lachat (Les Moiilletets) ein Hochtal mit dem Gers-Fluß, das sich nach Süden hinter einem See zur schwarzen Onyx-Piste hinaufzieht, während die Abfahrt „Les Cascades“ wieder nach Norden gerichtet ist und der Schlussabschnitt nach Sixt Fer à Cheval beginnt.
Ein zweiter Zugang zur „Les Cascades“ ist über die „La Peuf“ möglich. Ständig dominiert das Mont Blanc Massiv und auch die Felsnadel der Aiguille du Midi (3.842 m) mit der Seilbahnstation sticht markant heraus. Die La Peuf zieht an der Nordseite der Tete Pelouse vorbei. Die Bergwelt ist bezaubernd. Zur La Peuf gelangt man über die schwarze Onyx-Piste, die nur sehr gute Skifahrer bewältigen können – der extrem steile Schlepplift, der die Skifahrer von der Onyx-Piste zur La Peuf führt, wird wegen seiner äußerst kühnen und extrem steilen Spuranlage ganz sicher ewig in Erinnerung bleiben.
Wer nach dem langen Liebesspiel mit der „Les Cascades“ und ihren Wasserfällen im nahegelegenen Samoens bei der Talstation der Grand Massif Express-Gondelbahn aus dem kostenlosen Skibus steigt und so wieder zum Skigebiet Le Grand Massif gelangt, kann auf den 265 Pistenkilometern, die insgesamt zur Verfügung stehen, noch unzählige märchen- und feenhafte Pisten aller Schwierigkeiten befahren.
Flaine, das als ausgesprochen schneesicher gilt, begeistert durch seine Vielfalt und einen hervorragenden Mix aus schwierigen Pisten und idealen Genussstrecken. Und auch das Landschaftsbild könnte kaum unterschiedlicher sein. Neben dem Mont Blanc (4.806 m) sind die Grandes Jorasses (4.208 m) mit dem berühmten Walkerpfeiler ein Blickfang aber auch der kühne Granitzacken der Aiguille du Dru (3.754 m) mit seiner imposanten Westwand. Sogar die Skiführer aus Chamonix schwärmen in Flaine über die brillante Aussicht auf ihre Hausberge.