Am Graukogel in Bad Gastein (Pongau) endet der Winterbetrieb vorerst nach dieser Saison. Der Aufsichtsrat der Gasteiner Bergbahnen hat am Freitagabend beschlossen, den Liftbetrieb für drei Jahre auszusetzen. In der aktuellen Saison können Wintersportler jedoch weiterhin wie geplant Skifahren, und auch der Sommerbetrieb bleibt bestehen. Laut Vorstand der Bergbahnen nutzen nur rund zwei Prozent der Wintergäste das Naturschnee-Gebiet am Graukogel. Aufgrund dieser geringen Nachfrage und weiterer wirtschaftlicher Faktoren wurde nun ein schrittweises Auslaufen des Winterbetriebs beschlossen.
In diesem Jahr startet die Wintersaison wie geplant am 25. Dezember 2025. In den drei darauffolgenden Wintern, bis einschließlich der Saison 2028/29, sollen die Doppelsessellifte jedoch stillstehen. Danach wollen die Bergbahnen neu bewerten, ob ein Weiterbetrieb im Winter wieder möglich ist, erklärt Vorstandsvorsitzender Andreas Innerhofer.
Der Graukogel verfügt über keine Beschneiungsanlage. In Zeiten steigender Temperaturen sei ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Liftbetrieb ohne künstliche Beschneiung kaum noch möglich. Bereits in den vergangenen Jahren liefen die beiden Doppelsessellifte nur noch an vier Tagen pro Woche.
Das Skigebiet verursachte zuletzt Ausgaben in der Höhe mehrerer hunderttausend Euro pro Saison bei zu geringen Einnahmen. Dabei blickt der Graukogel auf eine beeindruckende Geschichte zurück. 1958 fanden hier die Alpinen Skiweltmeisterschaften statt, bei denen Toni Sailer in Abfahrt und Riesentorlauf Gold gewann. Die Pacht für die Pisten tragen seit Jahren die Gemeinde und der Kurfonds. Ihnen möchten die Bergbahnen nun vorschlagen, den Graukogel im Winter künftig als Skitouren-Gebiet zu nutzen. Die Sessellifte bleiben weiterhin für den Sommerbetrieb geöffnet.