Nach dem schwierigen Corona-Winter 2020/21 ziehen die österreichischen Skigebiete Bilanz. Dabei fällt das Fazit recht unterschiedlich aus: Während vor allem die großen Skigebiete mit hohen Verlusten bis zum Totalausfall zu kämpfen haben, konnten die kleinen Skigebiete davon profitieren, dass sie vor allem von einheimischen Wintersportlern besucht werden.
Gerade die größeren Skigebiete, die in normalen Wintern viele Touristen aus dem In- und Ausland anziehen, haben unter dem Beherbergungsverbot gelitten. Denn Skibetrieb konnte nur für Einheimische und Tagesgäste angeboten werden. So mussten sie einen Besucherrückgang von bis zu 80% verzeichnen.
317.000 Ersteintritte ins Skigebiet gab es in Kitzbühel in der zurückliegenden Saison, das entspricht einem Anteil von 23,5% im Vergleich zu vorherigen Saison: Es gab also nur ein Viertel der Wintersportler. Dennoch sei die Entscheidung zu öffnen. Das Skigebiet betrachtet die Öffnung als Investition in die Zukunft und hofft auf einen positiven Effekt in den nächsten Wintern. Geplant wird für die kommende Saison mit 80% des Vor-Corona-Umsatzes.
In Fiss gab es beispielhaft über die Osterfeiertage durchschnittlich 1.000 Skifahrer pro Tag - normalerweise sind es zu dieser Zeit bis zu 20.000 Wintersportler täglich.
Rund 50 bis 60 Prozent Minus verzeichnen die Skigebiete Hinterstoder-Wurzeralm und Hochficht. An guten Tagen besuchten in dieser Saison 3.000 Skifahrer die Pisten, in Vor-Corona-Zeiten waren es bis zu 6.000 Personen. Damit liegt der Umsatzrückgang bei fünf bis sechs Millionen Euro für die zurückliegende Saison.
Auf der Planai gab es in der Endabrechnung einen Umsatzrückgang von über 80 Prozent. Auch hier ist man jedoch mit der Entscheidung, das Skigebiet in Betrieb zu nehmen, im Reinen und sieht dies als wichtiges Fundament für die zukünftigen Winter.
Positiver ist das Fazit in Skigebieten, die auch in normalen Saisonen vorwiegend von Einheimischen besucht werden und so nicht so stark auf Touristen angewiesen sind. Ein Beispiel dafür ist der Glungezer: Hier konnte fast der gleiche Umsatz wie im Vorjahr erreicht werden und der Skibetrieb wurde sogar länger als geplant aufrecht gehalten. Auch am Kasberg hielt sich der Umsatzrückgang in Grenzen: Minus 30 % verzeichnete das Skigebiet in Oberösterreich, das ebenfalls traditionell eher von Einheimischen genutzt wird.
Anders als die meisten österreichischen Skigebiete hat sich Ischgl komplett gegen eine Öffnung entschieden. Dennoch gab es hohe Kosten, denn bis in den März hinein wurden beispielsweise Pisten für einen möglichen Skibetrieb über Ostern regelmäßig präpariert. Wegen der Absage der Skisaison gab es in Ischgl also einen Umsatzausfall von 100%.