Sie gilt als steilste Piste Österreichs: Black Ibex am Kaunertaler Gletscher © Kaunertaler Gletscher

Sechs der steilsten Pisten in den Alpen, die ihr unbedingt gefahren sein müsst

06.02.2024
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Es gibt schwarze Pisten und es gibt richtig steile, extrem anspruchsvolle schwarze Pisten. Sie sind das Highlight für sportliche Skifahrer, die den Kurzschwung lieben oder einfach keine Angst vor Geschwindigkeit haben. Viele Skigebiete wollen die steilste, die schwierigste oder die längste Piste für sich beanspruchen. Selbst nachzumessen ist leider kaum möglich, daher wollen wir euch hier nicht DIE steilsten Pisten der Alpen vorstellen, sondern euch sechs wirklich schwere Pisten empfehlen, die es nicht nur in sich haben, sondern auch sonst großen Spaß versprechen - weil sie ein wunderschönes Panorama, besondere Liftanlagen oder andere Highlights für euch parat haben!

Steile Piste Nr. 1: Direttissima in Serfaus-Fiss-Ladis

Von der Bergstation der Almbahn auf der Fisser Südseite im Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis startet auf 2.596 Metern Seehöhe die schwarze Direttissima. Sie ist weder extrem lang, noch extrem steil - aber macht vor allem früh am Morgen, wenn sie noch unberührt und perfekt präpariert in der Sonne glänzt, einen Riesenspaß! Bis zur Einmündung in die Kerbbodenabfahrt Nr. 60, die weiter in Richtung Fiss führt, genießt man in dem ruhigen Teil des sonst belebten Skigebietes Serfaus-Fiss-Ladis einen wunderbaren Ausblick auf die Villgratner Berge, die Gailtaler Alpen und den Karnischen Hauptkamm an der Grenze zu Italien. Die Piste selbst lädt zu sportlichen Kurzschwüngen ebenso ein wie zu weiten Carvingschwüngen mit viel Tempo. Einziges Manko: Wer die Fahrt unbedingt nochmal wiederholen will, der muss erst die Schönjochbahn II (8er-Gondel) besteigen, dann hinab zur Almbahn auf der Fisser Nordseite fahren (auch schön) und mit dieser wieder hinauf - das dauert eine Weile.


Ihr wollt die Fahrt auf der Direttissima zuhause erleben? Dann schaut euch doch einfach das 360°-Video an:

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Direttissima Serfaus-Fiss-Ladis

Steile Piste Nr. 2: Hörnli-Piste in Zermatt

Zugegeben, in Zermatt gibt es sehr viele tolle Pisten. Nicht zu Unrecht zählt das Skigebiet am 4.478 Meter hohen Matterhorn zu den besten auf dem gesamten Erdball, zu den teuersten der Schweiz mit den exklusivsten Gästen aus der ganzen Welt. Egal ob man am Gornergrat, Rothorn, hoch oben am Klein Matterhorn oder drüben auf der italienischen Seite hinunter nach Cervinia fährt, Skispaß und natürlich spektakuläre Panoramen sind garantiert.


Wir wollen euch aber eine ganz spezielle Piste ans Herz legen, die viele Skifahrer in Zermatt nicht auf dem Schirm haben: Von Schwarzsee aus tretet ihr den Weg zum Hirli-Sessellift an, der im Jahr 2015 den 50 Jahre alten Schlepplift an gleicher Stelle ersetzte. An dessen Bergstation seid ihr dem Matterhorn so nah wie sonst nirgends im gesamten Skigebiet, ein majestätischer Anblick. Dieser begleitet euch auch auf der kurzen, aber knackigen schwarzen Abfahrt wieder hinab Richtung Hirli (eine rote Piste gibt es auch). In Verbindung mit der weiterführenden roten Piste durch die stillen Wälder von Zermatt bis hinunter nach Furi, abseits des Trubels im sonstigen Skigebiet, ist diese Piste ein absolutes Highlight für jeden sportlichen Genussskifahrer. Tipp: Einkehrschwung im Restaurant Stafelalp nicht vergessen – top Küche!

So nah wie sonst nie am Matterhorn ist man am Hirli-Sessellift © Sebastian Lindemeyer

Steile Piste Nr. 3: Der Lange Zug in Lech-Zürs

Sie wird häufig als eine der steilsten Piste der Alpen gelistet, und wenn man nur den oberen Teil betrachtet wohl auch zu Recht: der "Lange Zug" in Lech am Arlberg! Wenn man mit der Rüfikopfbahn vom Herzen Lechs bis auf 2350 Meter Höhe hinauffährt, erreicht man den Ausgangspunkt der wohl bekanntesten Piste am Arlberg. Die offiziell als Skiroute gelistete, allerdings täglich präparierte Abfahrt, startet mit knackigen 80 % Gefälle und fordert dem Skifahrer schon direkt am Einstieg alles ab. Zunächst muss man allerdings am Panoramarestaurant Rüfikopf ein paar Schwünge auf der Skiroute 181 absolvieren, bevor man in die steile Rinne des Langen Zugs abzweigt. 4,7 Kilometer geht es in unberührter Natur hinab durch die stille Bergwelt, die man so in der belebten Arlberg-Region nur selten findet.


Am Ende brennen garantiert die Beine, da kommt die entspannte Fahrt im 2er-Sessellift Schlosskopf genau richtig. Dieser bringt euch zurück ins Lecher Skigebiet. Wenn ihr einen Tagestrip nach Lech-Zürs unternehmt, könnt ihr euer Auto direkt am Schlosskopf-Tagesparkplatz abstellen und euren Skitag mit einer Abfahrt auf dem Langen Zug beenden.

Der Lange Zug in Lech am Arlberg

Steile Piste Nr. 4: Trametsch T9 auf der Plose (ITA)

Oberhalb von Brixen in Südtirol findet sich das relativ kleine, aber feine Skigebiet auf der Plose. Es ist Heimat der geschichtsträchtigen Trametsch-Piste, die als längste Talabfahrt Südtirols gilt und sich anspruchsvoll durch die Wälder schlängelt. Schon im Jahr 1967 entstand dieser Geheimtipp unter anspruchsvollen Skifahrern. Die Piste bietet einen ganz eigenen Flair und gilt mit wenigen anderen Pisten als Inbegriff sportlichen Skifahrens im gesamten Dolomitenraum. “Die Trametsch ist eine Piste, die zu Dir spricht”, so wurde einmal das Besondere der Piste umschrieben.


Als T9 beginnt die Trametsch schon auf der Plosepiste, die über weite Hänge verläuft und tolle Ausblicke auf die Dolomiten garantiert. In Kreuztal beginnt der Waldteil mit traumhaft steilen Passagen, wenigen Gleitstücken und technischen Herausforderungen. Insgesamt ist die Trametsch in Verbindung mit der Plose Piste als T9 knappe neun Kilometer lang und überwindet 1450 Höhenmeter.

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Trametsch-Piste auf der Plose © Prinoth Flavio, Brixen Tourismus
Trametsch-Piste auf der Plose © Manuel Kottersteger_Plose Ski AG

Steile Piste Nr. 5: Laax - La Siala

Das Skigebiet Flims-Laax-Falera zählt zu den beliebtesten in Graubünden und den Top-Skigbieten der Schweiz. Ski fahren ist hier zwar kein günstiges Vergnügen, aber das Skigebiet mit seinen 28 Anlagen und 224 Pistenkilometern ist definitiv einen Besuch wert.


Nicht nur, aber auch wegen der schwarzen Abfahrt von der Bergstation La Siala (2.810m), die man über die moderne 10er-Gondelbahn erreicht. Schon die Fahrt hier hinauf ist ein Abenteuer: In den Gondeln von Pininfarina hat man perfekte Rundumsicht, nach Ankunft im voll holzverkleideten Berggebäude lässt man seinen Blick schweifen und die Berge auf sich wirken. Doch dann geht es los: Nach einem kleinen Ziehstück wirft man sich linker Hand in einen Steilhang, der es in sich hat. Die Piste 26 ist zwar nicht extrem lang, aber dank der unglaublichen Aussicht auf Vorab-Gletscher, Crap Sogn Gion und die fernen südlichen Alpenzüge ist hier jeder Schwung ein Genuss. Unten lässt man die flacher werdende Piste mit langen Carvingschwüngen hinter sich, fährt direkt noch einmal hinauf oder macht sich auf die extrem lange und abwechslungsreiche Talabfahrt nach Flims. Viel Spaß!


Übrigens: Nicht weniger empfehlenswert ist die schwarze Piste Nr. 35 vom Vorab Gletscher durch die ruhigste Ecke im Skigebiet hinunter zum Sessellift Lavadinas. Dieser bringt euch übrigens mit einem echten Schmankerl wieder zurück: Nach dem Einstieg dreht sich der Sessel 45 Grad nach links, so dass man die wunderbare Aussicht genießen kann, ohne dabei den Kopf drehen zu müssen. Geht es noch komfortabler?

Bartholet Seilbahnen - Sesselbahn Lavadinas-Fuorcla mit "Seitenblick" in Laax

Steile Piste Nr. 6: Picolin am Kronplatz

Der Kronplatz bietet erfahrenen Skifahrern nicht weniger als fünf schwarze Pisten, die berüchtigten Black Fives. Damit ist es das Skigebiet Südtirols, das sowohl zahlen- als auch kilometermäßig mit den meisten anspruchsvollen Pisten aufwarten kann. Ihre Länge und Steigungsänderungen stellen Ausdauer und technisches Können auf die Probe und rufen echte Skifreaks auf den Plan.


Vor allem in Bezug auf das Gefälle ist die Piste Picolin mit ihren 72 % eine der steilsten in den Alpen und in Europa. Die Piculin ist somit ein unverzichtbares Ziel für Skiexperten. Die Piculin wurde in der Wintersaison 2006/2007 eingeweiht und machte sich schnell einen Namen, nicht zuletzt wegen ihrer Schönheit. Von der parallel zu ihr verlaufenden Seilbahn aus zu bewundern, bildet sie eine natürliche Brücke zwischen Kronplatz und Gadertal.

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Skifahrerin am Kronplatz © wisthaler.com

Liste: Die steilsten Pisten in den Alpen

  • Harakiki (Mayrhofen, 78% durschnittliches Gefälle)
  • Gamsleiten II (Obertauern)
  • Streif (Kitzbühel, legendäre Weltcup-Abfahrt, bis zu 85% Gefälle)
  • Holzriese II (Rotwand, Südtirol, 71% Gefälle)
  • Weltcup-Abfahrt "Franz Klammer" (Bad Kleinkirchheim)
  • Schweizer Wand - "Mur de Chavanette" (Champèry, 76% Gefälle, extreme Buckel)
  • Black Ibex (Kaunertaler Gletscher, 87,85% Gefälle, steilste Piste Österreichs!)
  • Nr. 112, Alpe Seite, SkiWelt Wilder Kaiser Brixental - Westendorf, bis zu 80% Gefälle, 1,25 km Länge)
  • Mont Fort (Nendaz, unpräparierte Piste, 1,7 km Länge, 481 Höhenmeter)
  • Spinale direttissima (Madonna di Campiglio, 2,4 km Länge, 70% maximales Gefälle, 550 Höhenmeter)
  • Kandahar (Garmisch-Partenkirchen, 950 Höhenmeter, 3.5 km Länge, bis zu 92% Gefälle)
  • Zirbenfall-Abfahrt (Hochzeiger im Pitztal, 430 Höhenmeter, 1,5km Länge, ca. 80% Gefälle)
  • Grand Couloir (Courchevel - La Tania, bis zu 85% Gefälle, 350 Höhenmeter auf knapp 700 Meter Länge)
  • Diabolo (Golm, 70 % Gefälle und 312 m Länge)
  • Minor (Lagalb, 86% Gefälle, steilste Piste Graubündens)
  • Black Rose (Reiteralm, 80% Gefälle)
  • Black Wall (Glacier 3000, neue Piste seit März 2023, bis zu 104% Gefälle und damit eine der steilsten präparierten Pisten der Welt!)

Ihr denkt, diese Liste müsste noch erweitert werden? Schickt uns gerne eine Mail mit eurem Pistenvorschlag an content@schneemenschen.de!

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